Immobilien-Tycoon Donald Trump ist auf dem
besten Weg, für die Republikaner ins Rennen um
das Präsidentschaftsamt zu gehen. Für den Klein
Report kommentiert Medienexpertin Dr. Regula
Stämpfli den politischen Aufstieg von Trump und
was dieser über die Medien aussagt.
Ziemlich fassungslos berichten die Mainstream-
Medien über Donald Trump und fragen sich allen
Ernstes, wie dieser Mann ohne
Regierungseigenschaften es zum ernsthaften
Präsidentschaftsananwärter schaffen konnte. Dabei
ist die Antwort offensichtlich: Donald Trump ist die
perfekte «Berühmtheit für Nichts» und somit sofort
wählbar.
Seit 20 Jahren werden Menschen ausschliesslich
aufgrund ihrer sichtbaren körperlichen und/oder
materiellen Eigenschaften bewertet. Stars,
Blondinen, Hengste, Führer, Bestsellerautoren,
Millionäre, Starmanager mit goldenen Schirmen,
Adelige etc machten die «relevanten» Klick- und
Printmedien reich, vor allem auch durch die
Aufmerksamkeit der Leitmedien.
Völlig unabhängig davon, ob irgendwelche
gesellschaftlichen oder wissenschaftlichen
Leistungsausweise vorlagen (denken Sie nur an die
Fernsehexperten): Echte Karrieren machen diese
«Berühmtheiten für Nichts» schon seit Jahren. Auch
Barack Obama wurde ja nicht aufgrund seiner
politischen Leistung, sondern aufgrund der
Projektionen, aufgrund seines Images und aufgrund
seiner Rhetorik gewählt – nur wagte dies 2008 noch
niemand so auf den Punkt zu bringen. Im Jahr 2016
ist es also Donald Trump.
Donnerstag 31.3.2016
Wie am Hof von Versailles werden in den Medien
Stars und Sternchen portiert und erringen – zu aller
Entsetzen – dann auch noch echte Hofmacht. Trumps
Politerfolg liegt in der Klickraten-Kultur. Eine Kultur
der «celebrity for its own sake, of kidding-but-not-
kidding-but-maybe-really-kidding, a culture of
materialism and greed» wie sie Jim Lews für «the
Intercept» beschreibt.
Eine Kultur, die vor allem in linksliberalen
Leitblättern, Magazinen und im öffentlich-rechtlichen
Fernsehen gefeiert wurde – und nicht von
konservativen Medien. Anekdote nebenbei: Der
einzige Sender, der sich mit Donald Trump anlegte als
dieser sich weigerte, mit einer bestimmten
Moderatorin vor die Kamera zu treten, waren die
FOX-News. Fazit: Trumps Erfolg sagt mehr über die
herrschende Medien«demokratie» aus als letzterer lieb
ist.
@laStaempfli
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Regula Stämpfli: Am Hof von Versailles:
Trump oder «Berühmt für Nichts»
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